Kite-Surf Superstar Capucine Delannoy gewinnt vierten Titel in Folge

Theo Demanez siegt überraschend bei den Männern

Deutsche Starter Kaya Lehmann und Keanu Merten fahren bis ins Viertelfinale

Sylt. Tag fünf beim größten Kite-Surf Event der Welt. Am heutigen Samstag übernahmen endlich auch die Kite-Surfer die Szenerie am Brandenburger Strand. Beim zweiten Stopp der World Tour ging es für die Frauen und Männer beim Defender GKA Kite-Surf World Cup um wichtige Punkte auf dem Weg zum Weltmeistertitel. Bereits in den frühen Morgenstunden fiel der Startschuss für die ersten Heats in beiden Wettbewerben. Bei den Frauen mit doppelter deutscher Beteiligung, der erfahrenen Sonja Bunte und Shootingstar Kaya Lehmann. Die 19-jährige Lehmann, eigentlich im Freestyle zu Hause und dort bereits Teil der absoluten Weltspitze, war mit einer späten Wildcard ins Kite-Surf Feld gerückt. Hier zeigte sie in den ersten Runden direkt, welches Talent in ihr steckt. Mit soliden Tricks fuhr sie bis ins Viertelfinale und musste sich dort nur denkbar knapp der starken Italienerin Sofia Monti geschlagen geben. Die Athletin aus dem Kite & Wing Team Germany zeigte sich trotz des Ausscheidens positiv und motiviert, auch in ihrer eigentlich ungewohnteren Disziplin die Weltspitze anzugreifen: „Mein Ziel für nächstes Jahr: Mehr Training und mehr Sicherheit in den Tricks. Ich freue mich drauf“, so Kaya Lehmann nach ihrem Heat. Die internationale Konkurrenz darf sich also warm anziehen für die kommenden Events. Die zweite deutsche Starterin Sonja Bunte konnte bis in die zweite Runde des Wettbewerbs fahren, musste sich dort der Französin Derrien geschlagen geben.

Die Entscheidung bei den Frauen machten wie auch in den vergangenen beiden Jahren die Topfavoritinnen Capucine Delannoy und Camille Losserand unter sich aus. Nr. 1 der Welt gegen Nr. 3 der Welt hieß es also. In der Wiederauflage der Finals von 2023 und 2024 zeigten beide Surferinnen ein von Anfang an schwindelerregendes Niveau. Die amtierende Weltmeisterin Delannoy begann gleich mit einem 8.20 Score und machte von vorneherein klar, dass sie den Titel fest im Blick hatte. Die Schweizerin Losserand, bekannt für ihre hohen und spektakulären Sprünge crashte das ein oder andere Mal beim Versuch, Tricks mit hoher Schwierigkeit zu landen und so an der Französin vorbeizuziehen. Auch eine Folge von soliden Scores sowie ein erfolgreicher Versuch der Schweizerin Sekunden vor Ende konnte das sehr knappe Ergebnis nicht mehr verändern (15.07 zu 14.90!). Die 19-jährige Capucine Delannoy gewinnt ihren vierten World Cup auf Sylt in Folge sowie ihren zweiten World Cup der aktuellen Saison. Nach dem sie bereits im März in Kap Verde triumphieren konnte, hat sie nun beste Voraussetzungen ihren Weltmeistertitel im weiteren Saisonverlauf zu verteidigen. „Es ist mein viertes Mal in Folge, ich liebe diesen Ort wirklich sehr! Immer ein sehr besonderes Gefühl, hier auf Sylt dieses Event zu gewinnen“, so Delannoy überglücklich. Losserand muss sich dagegen zum dritten Mal in Folge mit dem zweiten Platz begnügen, konnte bei der Siegerehrung aber wieder strahlen und mit ihren Mitstreiterinnen feiern. Dritte wurde im kleinen Finale Sofia Monti.

Bei den Männern waren aus deutscher Sicht alle Augen auf Keanu Merten, Bennet Hoop und Alex Middeler gerichtet. Der Lübecker Middeler scheiterte nach starkem Wettkampf nur knapp in Runde drei am Australier James Carew. Dieser hatte noch im vergangenen Jahr Sylt für sich entscheiden können. Der 20-jährige Keanu Merten, vor zwei Jahren bereits auf dem Sylter Treppchen gelandet, setze früh im Wettbewerb ein Ausrufezeichen, als er in der ebenfalls dritten Runde die ehemalige Nummer eins der Welt Matchu Lopes souverän schlagen konnte. Im Viertelfinale bekam es der gesundheitlich etwas angeschlagene Merten dann mit dem Italiener Leonardo Casati zu tun. Die beiden Youngster lieferten sich vor vielen Zuschauern am Brandenburger Strand einen hochklassigen Wettkampf. Drei Scores durfte jeder Fahrer in die Wertung einbringen, einer davon in der Welle, zwei im Freestyle. Da Merten und Casati in den Freestyle-Punkten ausgeglichen waren, musste die Entscheidung in der Welle fallen. Dort war Casati leicht im Vorteil und konnte einen etwas höheren Score im klassischen Wellenreiten einfahren. Halbfinale also für Casati, starker Wettkampf trotzdessen für den deutschen Keanu Merten. Dieser bedankte sich bei den Zuschauern: „Es ist super, hier so ein Publikum zu haben. Das macht einfach Spaß“, so Merten nach seinem Viertelfinale.

Das Finale der Männer bestritten der Brasilianer Gabriel Benetton (Runner Up aus 2024) und der Franzose Theo Demanez. Letzterer hatte im Viertelfinale Superstar Airton Cozzolino ausgeschaltet, im Halbfinale den Italiener Leonardo Casati. Benetton hingegen konnte sich im zweiten Halbfinale für seine Finalniederlage aus dem letzten Jahr revanchieren und gewann gegen James Carew mit der höchsten Punktzahl des Tages. Im Finale bekamen die Zuschauer wie auch beiden Frauen dann ein enges Kopf an Kopf-Rennen zu sehen. Mit dem besseren Ausgang für den 25-jährigen Franzosen Theo Demanez, der bei der Entscheidungsverkündung überglücklich auf die Knie sank und die Arme in die Luft streckte. Er feiert auf Sylt seinen ersten World Cup-Titel und macht den französischen Doppelsieg perfekt. Dritter wurde im kleinen Finale Vorjahressieger Carew.

Am gestrigen Freitag hatte die Disziplin Hydrofoil Big Air bereits für Furore am Brandenburger Strand gesorgt. Mit einem fantastischen zweiten Platz für den 16-jährigen Finn Flügel. Gewonnen hatte der Neuseeländer Hugo Wigglesworth.

Alle Infos finden Sie immer auch unter www.kitesurfworldcup.de, alle Ergebnisse unter www.gkakiteworldtour.com/event/gka-kite-world-cup-sylt-2025/

Rechtefreies Bewegtbild-Material über Scoopa abrufen

Highlightfootage aller Tage und Disziplinen sowie Interviews mit den Sportlern stellt der Veranstalter wie auch in den Vorjahren über die Scoopa-Plattform rechtefrei zur Verfügung. Die Plattform ist zu erreichen unter: https://kite-surf-world-cup-sylt.scoopa.com/login

 

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